In der Gnadenkapelle fanden insgesamt drei Körperbestattungen (1633, 1634 und 1666) statt. Daneben erfolgten über einen Zeitraum von mehr als 300 Jahren 28 Herzbestattungen:
13 Herzurnen sind eingemauert oder unter dem Pflasterboden und damit nicht sichtbar. 14 Urnen mit insgesamt 15 Herzen sind in Mauernischen ausgestellt.
Kronprinz Rupprecht von Bayern (+1955) — Auf Anordnung von Herzog Albrecht von Bayern ist anstelle einer Herzurne ein vergoldetes Silbergefäß mit Bergkristall ausgestellt. Die Herzen der Mutter von Kurfürst Karl Theodor (Nr. 13) und der Mutter von König Maximilian I. Joseph (Nr. 14) wurden auf Ersuchen des Hauses Wittelsbach 1983 in der Gnadenkapelle aufgenommen. Sie befinden sich hinter dem Altar. Die Urnen sind wie üblich aus Zinn bzw. Kupfer und ohne weitere Verzierung. Die in den Mauernischen aufgestellten Urnen sind ausschließlich aus Silber, z. T. vergoldet und mit Edelsteinen geschmückt. Die Anzahl von Herzurnen in dieser materiellen und künstlerischen Qualität an einem Platz ist weltweit einzigartig.
Als Quellen für diese Aufstellung dienten A. König “Weihegaben an u. l. Frau von Altötting”, Bd. I S. 250 ff., DDr. Bauer “1250 Jahre Altötting — Herz Bayerns”, S. 266, Prof. Armin Dietz “Ewige Herzen”, S. 123 ff.
* Außer dem Herzen wurden auch die inneren Organe “Intestina” der Kurfürstin in der Gnadenkapelle beigesetzt (M. A. König, Weihegaben u. l. Frau, Bd. I, S. 262)
Der Begriff “Altötting — Herz Bayerns” bezieht sich jedoch nicht auf die Tatsache, dass hier die meisten Herzbestattungen stattfanden, sondern darauf, dass der Ort seit Jahrhunderten christlich religiöses Zentrum Bayerns ist.An dieser Stelle möchte sich die Bischöfliche Administration der Kapellstiftung bei Herrn Christian Strauß, Stadtführer in Altötting, für die Zusammenstellung der obigen Informationen bedanken.