
Konzert und Segnung der renovierten Chororgel
Manches im Leben kommt überraschend – so der Tod von Papst Franziskus am Ostermontag, 21. April. Dass für diesen österlichen Festtag anlässlich der gelungenen Chororgel-Renovierung in der Altöttinger Stiftspfarrkirche die Orgelsegnung durch Altöttings Stadtpfarrer Prälat Klaus Metzl mit anschließendem Orgelkonzert anberaumt war, fügte sich auf wunderbare Weise: so wurden nicht nur die anwesenden Musikfreunde durch die hervorragende Darbietung von Stiftsorganistin Johanna Stitz, Domkantor Maximilian Jäger (Passau) sowie Stiftskapellmeister Stephan Thinnes mit Werken von J. S. Bach, W. A. Mozart, L. Boslet und Improvisationen in ein österliches Halleluja versetzt, als der Kirchenraum mit ergreifender Orgelmusik erfüllt war. Das Zusammenspiel auf beiden Jannorgeln – sowohl auf der Orgelempore mit prächtigem Orgelprospekt von Johann Georg Fux wie auch der renovierten Chororgel hinter dem Hochaltar – in der schier unerschöpflichen Vielfalt ihrer Klangnuancen und Klangkombinationen machte diese „Emmaus-Orgelmusik“ zugleich zur musikalischen würdigen Wegbegleitung für den verstorbenen Papst Franziskus in himmlische Sphären, wo sich Trauer in Freude wandelt.
Das „Sorgenkind“ Chororgel in der Stiftspfarrkirche war zuvor mit Hilfe des Orgel-Sachverständigen, ehemaligen Stiftsorganisten und jetzigen Domkantor in Passau, Maximilian Jäger sowie der Orgel-Baufirma Thomas Jann auf hervorragende Weise saniert worden.
Die 1968 Orgelpfeifen der Chororgel wurden fachmännisch ausgebaut, gereinigt und wenn nötig ausgebeult; außerdem wurde der Orgelspieltisch generalüberholt und auf den neuesten technischen Stand gebracht, wie Orgelsachverständiger Maximilian Jäger berichtete. Zudem wurden alle Windladen, Pfeifenstöcke, Raster, Gangböden, Motorkasten und Windkanäle gründlich gereinigt und repariert, alle Lederteile kontrolliert und nach Bedarf erneuert. Den zentralen Punkt der Chororgel-Generalsanierung sah Max Jäger in der Ertüchtigung der gesamten elektronischen Anlage (auch die Verbindung über die Orgelspieltische von Chororgel zur Hauptorgel) durch Umrüstung auf SPS-Bussystem für entsprechend geltende Normen nach dem Verband der Elektrotechnik. Am Ende der Renovierungsarbeiten mussten alle Pfeifen der 29 Register wieder eingebaut, sorgfältig nachintoniert und gestimmt werden.
So galt Jägers Dank und Lob insbesondere der Orgelbaufirma Jann aus Laberweinting/Ndb. und seinen Mitarbeitern für die qualitativ hervorragende Arbeit, der gesamten Kirchenverwaltung der Altöttinger Pfarrei St. Philippus und Jakobus mit Kirchenpflegerin Andreas Schweer, Stadtpfarrer Prälat Klaus Metzl sowie Verwaltungsleiterin Stefanie Stühler für das Realisieren dieses finanziell aufwändigen Projekts. „Möge die Orgel der Stiftspfarrkirche von Altötting, allen, den Pfarrangehörigen, den Wallfahrern, wie auch den Musikern Freude bereiten zur Ehre der Gottesmutter Maria und zur größeren Ehre Gottes zuverlässig ihren Dienst tun und immer wohltuend tönen“, sagte Max Jäger.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner