Kirche vor Ort

Das A und Ö von Bayern

Wolfgang Terhörst am 20.12.2023

Gottesdienst2 wt Foto: Wolfgang Terhörst
Dankgottesdienst in der St. Konrad-Kirche: Zelebranten waren Kapuzinerpater Br. Marinus Parzinger (l.) und der evangelische Pfarrer Thilo Neuhaus (r.).

Am Montag, 18. Dezember fand in Altötting der Schlussakt zu den Feierlichkeiten anlässlich 125 Jahre Stadterhebung sowie des 1275. Jahrestags der ersten urkundlichen Erwähnung statt: mit einem Gottesdienst und einem weltlichen Festakt.

Den öku­me­ni­schen Got­tes­dienst in Anwe­sen­heit vie­ler Ehren­gäs­te um 16 Uhr in der St. Kon­rad-Kir­che zele­brier­ten gemein­sam der stell­ver­tre­ten­de Wall­fahrts­rek­tor Br. Mari­nus Par­zin­ger und der neue evan­ge­li­sche Pfar­rer Thi­lo Neu­haus – ein gutes Zei­chen für die mit den Jah­ren gewach­se­ne auch reli­giö­se Viel­falt in der Bür­ger­schaft der Kreis­stadt. Der Bach-Chor unter der Lei­tung von Dr. Franz Kräh­schütz in Beglei­tung von Stifts­ka­pell­meis­ter Ste­phan Thin­nes gaben dem Dank­got­tes­dienst eine fei­er­li­che musi­ka­li­sche Prä­gung. Als Haus­herr in St. Kon­rad kam Bru­der Mari­nus nicht umhin, den Namens­ge­ber von Klos­ter und Kir­che in den Mit­tel­punkt sei­ner Gedan­ken zu stel­len: Bru­der Kon­rad von Par­zham. Die­ser wird auch ger­ne als Stadt­hei­li­ger bezeich­net, obwohl der 1894 gestor­be­ne Klos­ter­pfört­ner die Erhe­bung Alt­öt­tings zur Stadt nicht mehr mit­er­lebt hat. 

Obwohl die Zeit Bru­der Kon­rads kaum mehr mit der heu­ti­gen ver­gleich­bar sei, kön­ne das eben­so ein­fa­che wie tief­grün­di­ge und weit­her­zi­ge Leben des Hei­li­gen immer noch Vor­bild sein. Kon­rad, so Br. Mari­nus war sich bewusst, was sein Leben trägt. Er ließ sich von Gott den Weg zei­gen, den er gehen soll­te.“ Getra­gen von sei­nem Glau­ben sei Bru­der Kon­rad über­zeugt gewe­sen: Es wird gut!“ So sei es für uns alle gut zu wis­sen, woher wir kom­men, was unse­re Beru­fung sei. Wir alle, bekräf­tigt Br. Mari­nus, kom­men aus dem Ideen­reich­tum Got­tes. Wir sind geliebt, ange­nom­men und geseg­net.“ Das sei ein star­kes Fun­da­ment – auch für den von rei­chen Tra­di­tio­nen gepräg­ten Ort Alt­öt­ting mit sei­nen star­ken Wur­zeln. Der stell­ver­tre­ten­de Wall­fahrts­rek­tor schloss mit den Wor­ten: Ich möch­te Ihnen heu­te eine Fra­ge mit­ge­ben: Was gibt uns aus der Ver­gan­gen­heit in der Gegen­wart Zukunft? Möge Gott uns gute Gedan­ken geben, dass wir unter­schei­den ler­nen. Und möge ER uns ermu­ti­gen, dass wir das Erkann­te tun. Zum Wohl unse­rer Stadt!“

Gottesdienst1 wt
Viele Ehrengäste feierten den Dankgottesdienst in der St. Konrad-Kirche mit.
Gottesdienst3 wt
Bruder Marinus begleitete das Lied „Macht hoch die Tür“ auf seiner Trompete.
Festakt1 wt
Ehrensalut der Schützen für Landtagspräsidentin Ilse Aigner (2.v.l.), an ihrer Seite Bürgermeister Stephan Antwerpen.
Festakt2 wt
Festlicher Rahmen im Kultur + Kongress Forum durch die Altöttinger Kapellsingknaben und Mädchenkantorei unter der Leitung von Herbert Hager sowie die Fahnenabordnungen (im Bild die Feuerwehr).
Festakt3 wt
Bürgermeister Stephan Antwerpen dankte Landtagspräsidentin Ilse Aigner für ihre Festrede.

Zum Auf­takt der spä­te­ren welt­li­chen Fei­er­stun­de im Kul­tur + Kon­gress Forum erklan­gen dann kei­ne Kir­chen­glo­cken, son­dern die kräf­ti­gen Salut­schüs­se der Sport­schüt­zen St. Georg und der Ver­ei­nig­ten Sport­schüt­zen­ge­sell­schaft Alt­öt­ting, mit denen der Ehren­gast, Land­tags­prä­si­den­tin Ilse Aigner stan­des­ge­mäß begrüßt wur­de. Die­se lob­te Alt­öt­ting als eine Mar­ke“, ein Zen­trum des Geist­li­chen von euro­päi­scher Dimen­si­on, gar – mit Anspie­lung auf das Kfz-Kenn­zei­chen des Land­krei­ses – als das A und Ö von Bay­ern“. Alt­öt­ting, so Aigner, sei eine Stadt mit hoher Strahl­kraft, die auch den Lan­des­ver­ant­wort­li­chen in Mün­chen lieb sei. Vor ihrer Rede ließ Bür­ger­meis­ter Ste­phan Ant­wer­pen die Geschich­te der Stadt Revue pas­sie­ren, inklu­si­ve der zeit­wei­li­gen Zuge­hö­rig­keit zu Burg­hau­sen, Mün­chen, Salz­burg und Pas­sau. Doch das Jubi­lä­um einer Stadt sei nicht nur das kurz­fris­ti­ge Schmö­kern in der Ver­gan­gen­heit, son­dern eine Spu­ren­su­che für uns und künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen, eine wirk­li­che Rück­be­sin­nung und Rück­kehr zu den eige­nen Wur­zeln. Ant­wer­pen ist über­zeugt: Nur wer fest ver­wur­zelt ist in sei­ner eige­nen Geschich­te, sei­ner Kul­tur und sei­ner Hei­mat, wird die Kraft haben, Stür­me der Gegen­wart und der Zukunft stark und sicher zu bestehen.“

Arti­kel und Bil­der: Wolf­gang Terhörst

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