Das glauben wir

Gottsucher mit echter Idee

Redaktion am 17.03.2025

Info Icon Foto: Kapuziner
Vorbild Franziskus. Kapuzinerbruder Marinus Parzinger neben einer Statue des Heiligen.

In den Altöttinger Fastengottesdiensten 2025 geben Ordensfrauen und -männer Zeugnis über ihre Ordensgründerinnen und -gründer, die uns als „Pilger der Hoffnung“ vorangegangen sind. Den Anfang machte Kapuzinerbruder Marinus Parzinger, der den heiligen Franziskus vorstellte.

Pil­ger der Hoff­nung“ lau­tet das Wall­fahrts­mot­to im Hei­li­gen Jahr und außer­dem das The­ma der tra­di­tio­nel­len vier Alt­öt­tin­ger Fas­ten­got­tes­diens­te. Stadt­pfar­rer und Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl hat dafür je zwei Schwes­tern und Brü­der der vier gro­ßen Ordens­ge­mein­schaf­ten am Wall­fahrts­ort gewin­nen kön­nen, die von ihren Ordens­grün­de­rin­nen und Ordens­grün­dern erzäh­len. Weil es auf dem Pil­ger-Weg des Lebens geist­li­che Frau­en und Män­ner braucht, die uns mit ihrer Hoff­nung vor­aus­ge­hen“, wie Prä­lat Metzl sagt. Den Anfang am 13. März mach­te Kapu­zi­ner­bru­der Mari­nus Par­zin­ger, der den hei­li­gen Fran­zis­kus von Assi­si als ein Vor­bild auf dem Weg der Hoff­nung“ vorstellte.

Ein sol­cher war der Hei­li­ge laut Bru­der Mari­nus vor allem des­halb, weil er einen tie­fe­ren Sinn im Leben erkann­te, Zie­le hat­te, weil er bereit war, sein Leben umzu­krem­peln, weil er Fra­gen stell­te, Kraft aus sei­nem Glau­ben schöpf­te, Jesus beherzt nach­folg­te, den Men­schen bei­sei­te stand und wah­res Mit­ein­an­der leb­te. Kurz­um: Weil er eine ech­te Idee hat­te für sein Leben. Ganz anders als heu­te, wenn sich viel zu vie­le die ganz wesent­li­chen Fra­gen nach dem tie­fe­ren Sinn des Daseins gar nicht mehr stel­len. Von einer Sinn­ver­fins­te­rung“ sprach dabei Bru­der Mari­nus und stell­te Fran­zis­kus als jeman­den vor, der Men­schen wach­rüt­teln“ konn­te und daher auch heu­te noch ein Vor­bild sei.

Erster Altöttinger Fastengottesdienst – Impressionen

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Aus dem Leben des Hei­li­gen lei­te­te der Guar­di­an des St. Kon­rad­klos­ters prak­ti­sche Tipps ab, die zeit­los sind und auch heu­te gel­ten: Suchende(r) blei­ben, immer dem Geheim­nis Got­tes auf der Spur – nicht erschre­cken, auch wenn einem die Zwei­fel pla­gen, denn Gott kön­ne man stets Fra­gen stel­len, die wei­ter­hel­fen – auf Gott hin wach­sen und dabei auch los­las­sen kön­nen – in die Tie­fe gehen und zuhö­ren – die Gemein­schaft mit Gott suchen im Gebet und dar­über hin­aus das Mit­ein­an­der mit ande­ren Men­schen, denn: Die Suche nach Gott ist zugleich ein Weg zu den Men­schen“, wie Bru­der Mari­nus beton­te – immer wie­der den Mut haben, neu anzu­fan­gen. Eines steht für Bru­der Mari­nus fest: Hoff­nung grün­det in Gott. Wir machen sie nicht.“

Und so stell­te der Pre­di­ger den hei­li­gen Fran­zis­kus vor allem als einen Mann des Evan­ge­li­ums“ vor – gar als zwei­ter Chris­tus“ sei er bezeich­net wor­den auf­grund sei­ner inten­si­ven Lebens­wei­se nach den Vor­ga­ben der Fro­hen Bot­schaft und auch wegen sei­ner Stig­ma­ti­sie­rung. Doch der Grün­der des Fran­zis­ka­ner­or­dens hat­te noch ande­re Bei­na­men und Ehren­ti­tel: Pover­el­lo“, weil er in radi­ka­ler Armut und Demut leb­te – Mann des Frie­dens“, weil er in der Zeit der Kreuz­zü­ge das Gespräch such­te mit dem Sul­tan von Ägyp­ten und neben den Unter­schie­den vor allem die Gemein­sam­kei­ten ent­deck­te; Franz von Assi­si war damit ein Weg­be­rei­ter des inter­re­li­giö­sen Dia­logs – heu­te ist der Hei­li­ge, der selbst zu den Kran­ken, Armen und Aus­sät­zi­gen ging und auch sei­ne Brü­der dort­hin schick­te, Patron der Armen“ – und er ist Patron der Tie­re und der Umwelt“; Fran­zis­kus‘ Son­nen­ge­sang, den er kurz vor sei­nem Tod ver­fass­te, ist nicht nur ein Lied, das für den Umwelt­schutz sen­si­bi­li­siert, es ist dar­über hin­aus ein poe­ti­sches Cre­do“ der Hoff­nung: in Got­tes Schöp­fung sind alle inner­lich mit­ein­an­der ver­bun­den, über den Tod hinaus.

Bru­der Mari­nus ist der Über­zeu­gung: Wir alle haben Grund zur Hoff­nung“ – wenn wir die Fra­gen nach dem tie­fe­ren Sinn ernst näh­men und wenn wir in das Licht des Glau­bens treten“.

Michael
Glaß

Redakteur

Die weiteren Fastenimpulse

Jeweils um 19 Uhr in der Stift­s­pfarr­kir­che Altötting

  • Don­ners­tag, 20. März: Schwes­ter Cla­ris­sa Thann­bich­ler (Klos­ter Hei­lig­kreuz) über Schwes­ter Ber­nar­da Heimgartner
  • Don­ners­tag, 27. März: Pater David Kolod­zie­jc­zyk OSPPE (Klos­ter St. Mag­da­le­na) über den hei­li­gen Pau­lus von Theben
  • Don­ners­tag, 3. April: Schwes­ter Eli­sa­beth Freund CJ (Klos­ter der Con­gre­ga­tio Jesu) über Maria Ward
Info Icon Foto: Roswitha Dorfner
Sie gestalten die Fastengottesdienste 2025 (v.l.): Schwester Clarissa Thannbichler (Kloster Heiligkreuz), Pater David Kolodziejczyk OSPPE (Kloster St. Magdalena), Schwester Elisabeth Freund CJ (Kloster der Congregatio Jesu) und Bruder Marinus Parzinger OFMCap (Kloster St. Konrad)

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