Ökumenisches Friedensgebet auf dem Basilika-Vorplatz Altötting mit 200 Teilnehmenden und vielen Hoffnung spendenden Gedanken.
Über Frieden zu reden ist leicht, ihn zu halten ist sehr viel schwieriger, wie die aktuelle und bedrückende Lage in der Ukraine zeigt. Wie zerbrechlich ist dieser Friede – wie gefährlich nah dieses Kriegsgeschehen. Ohnmacht, Entsetzen, Angst und Hilflosigkeit machen sich breit. Und der Wunsch nach einem raschen Ende ist allgegenwärtig. Die Hilfsbereitschaft gegenüber den Kriegsopfern ist groß. Eine Form zu helfen ist für Christen, katholisch wie evangelisch, das Gebet. Eine andere solidarische Hilfsform zeigt sich durch finanzielle Unterstützung.
So haben sich der BDKJ Passau, insbesondere das Kirchliche Jugendbüro Altötting mit Hubertus Sterflinger und Conni Englmeier sowie das Jugendbüro Pfarrkirchen mit Thomas Wimmer und Nick Pfeiffer spontan dafür ausgesprochen, am vergangenen Sonntag, 13. März ein Ökumenisches Friedensgebet am Vorplatz der St.-Anna-Basilika Altötting abzuhalten. Unterstützung fanden sie von der Evangelischen Jugend Traunstein wie auch des DJK-SV Pleiskirchen. Freiwillige Spenden für Friedensweckerl, gesponsert von der Bäckerei Beer Altötting und dem Genusshandwerk Eggenfelden, sowie für Friedenslichter wird der Caritas-Verband Passau koordinieren, damit das Geld sinnbringend verteilt wird. Rund 1000 Euro sind zusammengekommen. Sich öffentlich solidarisch zeigen mit der Bevölkerung in der Ukraine war ganz im Sinne der anwesenden Gebetsteilnehmer. Der Basilika-Vorplatz war in die ukrainischen Landesfarben Blau und Gelb getaucht – als Symbol, dass Flagge gezeigt werde mit tausenden Unschuldigen, auf deren Rücken diese Kampfhandlungen ausgetragen werden.
Gemeinsam Beten und Spenden wollten an diesem Sonntag viele: Ministrantin Jasmin aus Unterneukirchen, Schwester Marika Wippenbeck, die Leiterin des Altöttinger Provinzhauses Heiligkreuz, Michael und seine Familie aus Hart, Diakon Gerold Hochdorfer aus Altötting und die Kapuziner, Fahnenabordnungen der Jugendverbände aus der Diözese Passau und viele mehr, geschätzte 200 Teilnehmer. Sie alle setzten ein Zeichen für den Frieden mit der Bitte um ein rasches Ende der Kriegshandlungen nicht nur in der Ukraine, sondern auf der ganzen Welt.
Auch Musik fördert Völkerverständigung: Die “Friedensband” unter Leitung von Christian Randl sowie eine Tanzgruppe Jugendlicher aus Pleiskirchen sorgten für eine stimmige Gebetsumrahmung. Kurze Textimpulse hatten das Kriegsgeschehen und seine verheerenden Folgen für die Menschen und das Land im Blick. Auch persönlich verfasste Fürbitten, die auf einen aufgestellten Hänger geschrieben werden konnten, verdeutlichten: “Ich sehne mich nach einem Ende dieses Krieges, denn hier gibt es keine Sieger, nur Verlierer.”
Das Matthäus-Evangelium mit der Bergpredigt verkündete die Friedensbotschaft Jesu: “Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich!” Kreisförmig aufgestellte Teelichter und das gemeinsam gesprochene ökumenische Friedensgebet symbolisierten die innige Bitte an den himmlischen Vater: “Du bist unser Friedenslicht, das uns Hoffnung auf Frieden schenkt – lass mich in deinem Lichte stehen.” Denn für Jugendpfarrer Wolfgang de Jong, den geistlichen Begleiter des Ökumenischen Friedensgebets, der allen Teilnehmern abschließend den Segen spendete, steht fest: Der Friede entsteht in den kleinsten Gemeinschaften wie der Familie, was heißt: “Man muss im Kleinen anfangen, dass es groß werden kann!”
Fotos und Text: Roswitha Dorfner