Und sie„legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war“ (Lk 2,7), heißt es kurz und knapp im Evangelium. Bunt ausgestaltete Krippenspiele stellen jährlich dar, wie der Herbergsvater die hochschwangere Maria und ihren Mann Josef abweist. Die knappe Angabe im Lk-Evangelium soll aber nicht das letzte Wort der Geschichte bleiben: In Altötting zeigt eine Tradition der Herbergssuche, dass es viele Plätze gibt für die Heilige Familie – im übertragenen Sinn. Hier werden seit ca. 1930 jedes Jahr kleine laternenartige Kästchen, die die Herbergssuche darstellen, von Familie zu Familie weitergegeben. Die Kästchen laden zum Gebet ein, zu einem besinnlichen Miteinander im Kreis der Familie. Die Tradition kommt aus der der„Wandermuttergottes“, bzw. des„Frauentragens“ – eine Form der Marienverehrung, die vor allem im alpenländischen Raum vorkommt.