„Was wir in den vergangenen Jahren beobachten konnten, ist, dass die Zahl der Individualpilger deutlich gestiegen ist und speziell in den Corona-Jahren viele Kleingruppen kamen.“ Das sagte Altöttings Bürgermeister Stephan Antwerpen im Interview mit dem Passauer Bistumsblatt vereint mit dem Altöttinger Liebfrauenboten. Er wünscht sich, dass der „Kapellplatz ein Kraftort für alle sein soll“.
Seit bald zwei Jahren ist Stephan Antwerpen (CSU) Erster Bürgermeister der Stadt Altötting. Sein Vorgänger Herbert Hofauer hatte den Wallfahrtsort ein Vierteljahrhundert lang geprägt. Im Interview mit dem Altöttinger Redaktionsleiter Wolfgang Terhörst zeigt Nachfolger Antwerpen, dass er durchaus seine eigenen Vorstellungen von der Entwicklung im „Herzen Bayerns“ hat.
Herr Antwerpen, Altötting lebt nicht nur mit der Wallfahrt, sondern auch von der Wallfahrt. Corona hat für einen massiven Einbruch der Pilgerzahlen gesorgt. Wie können Sie als Bürgermeister gegensteuern?
Antwerpen:
Grundsätzlich ist das Bürgermeisteramt in Altötting auch verpflichtet, mit der Kirche und allen geistlichen Gemeinschaften eng zusammen zu arbeiten – weil Altötting ohne die Wallfahrt nicht Altötting wäre. Altötting hat seinen Bekanntheitsgrad der Wallfahrt zu verdanken, über Jahrhunderte hinweg. Wirtschaftlich allerdings lebt Altötting heute nicht mehr von der Wallfahrt. Bestimmte Sparten wie die Gastronomie oder die Devotionalienläden ja, aber vom gesamten Gewerbesteueraufkommen spielt das nur eine marginale Rolle. Doch natürlich prägt uns die Wallfahrt. Allein der Kapellplatz ist ein Juwel, für ähnliches muss man weit suchen. Meine Aufgabe als Bürgermeister ist es, das zu erhalten. Außerhalb des Kapellplatzes ist es allerdings nicht immer gelungen, Altötting attraktiv zu halten. Das möchte ich ändern.
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