Das glauben wir

Kapuziner stellen sich neu auf

Redaktion am 28.06.2022

Provinzrat 2022 Foto: Kapuziner / Lemrich

Die Kapuziner der Deutschen Kapuzinerprovinz haben auf ihrem Provinzkapitel vom 6. bis 11. Juni in Münster einen neuen Provinzial sowie einen neuen Provinzrat gewählt. Es wurden wichtige Entscheidungen zur Neuaufstellung des Ordens und zu Standorten gefällt.

In Alt­öt­ting sind die Kapu­zi­ner stark in die Wall­fahrts­seel­sor­ge eingebunden. 

Neu­er Pro­vin­zi­al der Deut­schen Kapu­zi­ner­pro­vinz ist Br. Hel­mut Rakow­ski. Der 60-jäh­ri­ge Ordens­mann wur­de von sei­nen Mit­brü­dern auf dem Kapi­tel für drei Jah­re gewählt. Er folgt auf Br. Chris­to­pho­rus Goe­de­r­eis. Zum Stell­ver­tre­ter von Br. Hel­mut und Pro­vinz­vi­kar bestimm­ten die Kapu­zi­ner Br. Bernd Kober. Wei­te­re Mit­glie­der im Pro­vinz­rat, dem Lei­tungs­gre­mi­um des Ordens, sind Br. Tho­mas Schied, Br. Bernd Beer­mann und Br. Harald Weber. 

Wir Kapu­zi­ner ste­hen vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen“, sagt der neu­ge­wähl­te Pro­vin­zi­al der Deut­schen Kapu­zi­ner­pro­vinz, Br. Hel­mut Rakow­ski. Wir wer­den unse­re Kräf­te bün­deln und mit leich­te­rem Gepäck unse­re Rol­le in Gesell­schaft und Kir­che neu defi­nie­ren.“ Die wich­tigs­ten Grün­de für die­se Neu­auf­stel­lung sind die wei­ter sin­ken­de Brü­der­zahl sowie die wirt­schaft­li­che Situa­ti­on des Ordens. Die Kapu­zi­ner finan­zie­ren sich aus­schließ­lich durch Spen­den und die Ein­nah­men durch die Tätig­kei­ten der Brü­der. Wir erhal­ten kei­nen direk­ten Anteil an Kir­chen­steu­er­mit­teln“, sagt Br. Hel­mut. Immer mehr Brü­der kön­nen auf­grund ihres Alters kei­ne bezahl­te Tätig­keit ver­rich­ten. Außer­dem reicht unser Nach­wuchs nicht aus, um unse­re zahl­rei­chen Auf­ga­ben in den Nie­der­las­sun­gen auch in Zukunft in glei­cher Inten­si­tät weiterzuführen.“ 

Auf­grund der per­so­nel­len und finan­zi­el­len Situa­ti­on ist die neu gewähl­te Pro­vinz­lei­tung mit gro­ßer Mehr­heit durch das Pro­vinz­ka­pi­tel bevoll­mäch­tigt wor­den, über die Zukunft eini­ger Nie­der­las­sun­gen der Kapu­zi­ner in Deutsch­land zu ent­schei­den. Dies betrifft die Stand­or­te Frank­furt am Main, Ingol­stadt, Müns­ter und Zell am Har­mers­bach. Wich­tig ist: Die Ermäch­ti­gung an die Pro­vinz­lei­tung, die­se Klös­ter auf­zu­he­ben, ist kei­ne abschlie­ßen­de Ent­schei­dung. Wir wer­den in den kom­men­den Mona­ten in Gesprä­che mit allen Betei­lig­ten ein­stei­gen und dann Ent­schei­dun­gen tref­fen“, erläu­tert Br. Hel­mut Rakowski. 

Der Stand­ort Stüh­lin­gen, das Klos­ter zum Mit­le­ben, wird bis spä­tes­tens Ende des Jah­res auf­ge­ge­ben. Dass wir schlicht zu wenig Brü­der für die anste­hen­den Auf­ga­ben haben, ist eine Erkennt­nis, die schmerzt. Aber wir müs­sen uns die­ser Rea­li­tät stel­len“, sagt Br. Harald Weber, Lei­ter des Klos­ters zum Mit­le­ben und neu gewähl­ter Pro­vinz­rat. Die Kapu­zi­ner wol­len trotz der Schlie­ßung in Stüh­lin­gen offen für Gäs­te blei­ben und an ande­ren Orten Mög­lich­kei­ten zum Mit­le­ben schaffen. 

Der Orden wird ver­stärkt für sein Lebens­mo­dell wer­ben und dafür die Beru­fungs­pas­to­ral inten­si­vie­ren. Auch haben sich die Kapu­zi­ner auf ihrem Kapi­tel für Neu­auf­brü­che ent­schie­den. Die neue Lei­tung wird in den nächs­ten drei Jah­ren prü­fen, ob und wo Brü­der an neu­en Orten in Deutsch­land und den Nie­der­lan­den ein Auf­ga­ben- und Lebens­feld finden. 

In den kom­men­den Jah­ren ste­hen schwie­ri­ge Ent­schei­dun­gen an“, sagt Br. Hel­mut Rakow­ski. Aber mit leich­te­rem Gepäck sehen wir für uns eine Zukunft und wer­den nach dem Vor­bild unse­res Ordens­grün­ders Franz von Assi­si das fran­zis­ka­ni­sche Cha­ris­ma wei­ter­hin authen­tisch leben und verkünden.“

Text: Tobi­as Rauser

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