Die mahnenden Worte von Altöttings Stadtpfarrer Prälat Dr. Klaus Metzl beim Gottesdienst am Sonntag, 11. April, in der Pfarrkirche St. Josef in Altötting-Süd zeigten durchaus Wirkung. Dem Schöpfungsauftrag gerecht zu werden, hat sich die neu gegründete Umweltgruppe in der Pfarrei St. Josef zur Pflicht gemacht, inspiriert durch die Enzyklika von Papst Franziskus „Laudato si“. Als Basis zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens diene das europaweit gültige Steuerungsinstrument EMAS (Eco Management and Audit Scheme), wie aus der Erklärung der Verantwortlichen hervorgeht. Dass ein guter Anfang gemacht ist, davon konnten sich die Gläubigen sowohl beim Gottesdienst am Sonntag wie tags zuvor bei der Abendmesse durch die Vorstellung des kirchlichen Umweltmanagements der Pfarrei St. Josef überzeugen.
Gelbe Säcke mit Müll gefüllt, eine umgekippte blaue Papiertonne – im Kontrast dazu gefertigte Blumen mit den Schöpfungsleitlinien der Pfarrei St. Josef (Grundhaltung, Erhalten und gestalten, Ressourcen schonen, Nachhaltigkeit, Öffentlichkeitsarbeit und Dialog), Informationsstellwände und Schautafeln mit textlichen Auszügen aus Papst Franziskus‘ Umweltenzyklika „Laudato si“: eine kontrastreiche und durchaus wirkungsvolle Ausschmückung der Pfarrkirche St. Josef bei den beiden Gottesdiensten mit dem Effekt, „aufzurütteln“.
Der Umweltbeauftragte der Diözese Passau, Josef Holzbauer hatte zum Schöpfungsauftrag der Kirche seine Erklärung (der Alt-Neuöttinger Anzeiger berichtete in seiner Mittwochsausgabe vom 14. April 2021): Um soziale, ökologisch und wirtschaftliche Belange zu erfassen und zu steuern, brauche die Kirche Systeme und Indikatoren: „Nur so kann sie dazu beitragen, die Erde für kommende Generationen bewohnbar zu machen.“ Heizenergie, Strom, Wasser, Papier, auch Bauvorhaben – alles Dinge, die ökologisch zu Buche schlagen – und Müll der entsorgt werden müsse. Erfahrungen mit Umweltmanagement hätten gezeigt, dass Umweltentlastungen auch erhebliche betriebswirtschaftliche Einsparpotenziale mit sich brächten. Der Umweltgruppe der Pfarrei St. Josef steht noch viel Arbeit bevor, u.a. was den Energie- und Wasserverbrauch oder das Abfallabkommen betrifft. Doch Kirchenverwaltungsrat Robert Weindl zeigt sich als sogenannter „Umweltauditor“ durchaus zuversichtlich: „Wir sind ein engagiertes und motiviertes Team“ – dem neben Kirchenpfleger Elmar Wibmer auch Dr. Claus Höfl, Anselm Ebner, Michael Hager, Harald Werndle, Stefan Zipfer und Gabriele Eberl angehören.
„…lass uns den Schrei der Erde und der Armen hören und darauf antworten. Mögen die heutigen Leiden Geburtswehen sein, Geburtswehen einer geschwisterlichen und nachhaltigeren Welt…“ — gemeinsam wurde zum Abschluss des Sonntagsgottesdienstes das „Gebet für die Erde und die Menschheit“ gesprochen, das Papst Franziskus im Laudato-si-Jahr den Christen anempfiehlt.
Text: red/rdo; Bilder: Roswitha Dorfner