Wallfahrten

Eine lange Freundschaft

Redaktion am 04.03.2024

2024 03 04 pb alb wallfahrt mondsee stwolfgang4 Foto: Roswitha Dorfner
Die Altöttinger Wallfahrer ziehen in Mondsee ein.

56. Altöttinger Pilgerfahrt nach Mondsee und St. Wolfgang

Wenn die Engel rei­sen, lacht der Him­mel“, sagt ein Sprich­wort. Jeden­falls zeig­te sich die 56. Alt­öt­tin­ger Pil­ger­fahrt nach Mond­see und St. Wolf­gang am 3. Fas­ten­sonn­tag, 3. März, von sei­ner bes­ten Sei­te – mit früh­lings­haf­tem Bil­der­buch­wet­ter und beein­dru­cken­dem Emp­fang durch die statt­li­che Bür­ger­mu­sik­ka­pel­le am ers­ten Pil­ger­ziel in Mondsee. 

Nach dem fest­li­chen Ein­zug der etwa 300 Wall­fahrts­teil­neh­mer, dar­un­ter die Fah­nen­ab­ord­nun­gen der kirch­li­chen Ver­ei­ne sowie eine Abord­nung des BRK-Bereit­schafts­diens­tes, folg­te ein fei­er­li­cher Got­tes­dienst in der Päpst­li­chen Basi­li­ka St. Micha­el mit Stadt­pfar­rer und Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl in Kon­ze­le­bra­ti­on mit dem Mond­seer Pfar­rer Rein­hard Bell, Kon­sR Mag. Chris­ti­an Öhler aus Bad Ischl, den bei­den stell­ver­tre­ten­den Wall­fahrts­rek­to­ren Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger und Pau­li­ner­pa­ter Ben­ja­min Bakow­ski sowie Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Bert­hold Öhler sowie Pau­li­ner­pa­ter Bern­hard Pal­ka, assis­tiert von den bei­den Dia­ko­nen Ben­ja­min Bößen­roth und Gerold Hoch­dor­fer. Musi­ka­lisch gestal­tet wur­de der Got­tes­dienst von Alt­öt­tings Kapell­chor und ‑orches­ter unter Lei­tung von Ste­phan Thin­nes. Den Abschluss des Pil­ger­ta­ges bil­de­te eine anspre­chen­de Andacht am Nach­mit­tag in der Wall­fahrts­kir­che St. Wolf­gang. Es blie­ben bei der Alt­öt­tin­ger Pil­ger­fahrt ins ober­ös­ter­rei­chi­sche Salz­kam­mer­gut kei­ne Wün­sche offen.

Altöttinger Pilgerfahrt nach Mondsee und St. Wolfgang – Impressionen 1

Alt­öt­ting und Mond­see, bei­de Orte wer­den in einer Urkun­de aus dem Jahr 748 zum ers­ten Mal erwähnt, sind geschicht­lich eng mit­ein­an­der ver­knüpft – und das wird die­ses Jahr durch die Grün­dung einer offi­zi­el­len Städ­te­part­ner­schaft gefes­tigt. Alt­öt­tings Ers­ter Bür­ger­meis­ter Ste­phan Ant­wer­pen und des­sen Mond­seer Amts­kol­le­ge Josef Wendt­ner bekräf­tig­ten die­se freund­schaft­li­chen Ban­de mit einer kur­zen Anspra­che wäh­rend des Fest­got­tes­diens­tes – nicht zuletzt des­halb, da die Mond­seer in einer lang­jäh­ri­gen Tra­di­ti­on zu Fuß nach Alt­öt­ting pil­gern und so ihre Treue zur Gna­den­mut­ter bekun­den. Das zwei­te Pil­ger­ziel der Pil­ger­fahrt, die dem hl. Wolf­gang geweih­te Wall­fahrts­kir­che, wur­de auf­grund des 1100. Wolf­gang-Jubi­lä­ums­jah­res 2024 aus­ge­wählt. Somit zäh­len die Wolf­gang­ler“ mit ihrem Pil­ger­gang von Alt­öt­ting nach St. Wolf­gang unter Lei­tung von Ste­fan Jetz eben­falls als Brü­cken­bau­er“ zwi­schen dem Her­zen Bay­erns“ und dem bekann­ten Wall­fahrts­ort im ober­ös­ter­rei­chi­schen Nachbarland.

Die gro­ße Nach­fra­ge an der Wall­fahrt war laut Ulri­ke Kir­nich, Direk­to­rin der Alt­öt­tin­ger Bür­ger- und Tou­rist­info und Orga­ni­sa­to­rin der Pil­ger­fahrt, über­wäl­ti­gend. Ver­mut­lich auch des­halb, da die Fahrt zu einem Wall­fahrts­quell­ge­biet“ mit ihrer Berg- und Seen­land­schaft zu gefrag­ten Aus­flugs­zie­len gehört. So muss­te ein zusätz­li­cher Bus ein­ge­setzt werden.

Altöttinger Pilgerfahrt nach Mondsee und St. Wolfgang – Impressionen 2

Für den Kin­der- und Fami­li­en­bus war Dia­kon Ben­ja­min Bößen­roth ver­ant­wort­lich. Die­ser ver­stand es aus­ge­zeich­net, die Kin­der sowohl wäh­rend der Hin- wie Rück­fahrt mit kurz­wei­li­gem Gebet und Gesang zum Mit­ma­chen zu ani­mie­ren. Und in Mond­see blieb nach dem Fest­got­tes­dienst und Mit­tag­essen noch genü­gend Zeit für Frei­zeit­spaß und Aus­to­ben im gro­ßen Kin­der­spiel­platz sowie für ein Fra­ge­quiz wäh­rend der Bus­heim­fahrt. Gera­de für die Erst­kom­mu­ni­on­kin­der, die durch Weg­got­tes­diens­te auf ihre ers­te hei­li­ge Kom­mu­ni­on vor­be­rei­tet wer­den, soll­te die­se Pil­ger­fahrt mit­ten in der Fas­ten­zeit eine beson­de­re Ver­bin­dung zu Gott her­stel­len. Denn“, so Bößen­roth, Com­mu­nio ver­sinn­bild­licht nichts ande­res, als gut unter­wegs zu sein und gemein­sam mit ande­ren gläu­bi­gen Men­schen – und da ist Gott nicht weit!“

Für Stadt­pfar­rer Prä­lat Klaus Metzl als geist­li­cher Lei­ter der Pil­ger­fahrt ist Jesus Chris­tus der Pil­ger-Lei­ter unse­res Lebens auf unse­rem irdi­schen Pil­ger­weg zum himm­li­schen Vater“ – nicht nur des­halb, weil ihn die Inter­na­tio­na­le Theo­lo­gi­sche Kom­mis­si­on in ihrem Schrei­ben über die Syn­oda­li­tät in Leben und Sen­dung der Kir­che so benennt, son­dern auch, weil das dies­jäh­ri­ge Alt­öt­tin­ger Wall­fahrts­mot­to durch Jesu Wor­te bestimmt ist: Ich bin der Weg, die Wahr­heit und das Leben. Nie­mand kommt zum Vater, außer durch mich“ (Joh 14,6). Und zur Bot­schaft am 3. Fas­ten­sonn­tag mahn­te Metzl: Die Kir­che wird nur dann eine gute Zukunft haben und an Glaub­wür­dig­keit gewin­nen, wenn sie sich nicht die­ser Welt und all ihren Gesetz­mä­ßig­kei­ten anglie­dert, son­dern sich im Blick auf Jesus Chris­tus erneu­ert, umkehrt und rei­nigt (sie­he Evan­ge­li­um von der Tem­pel­rei­ni­gung, Joh 2,1325).

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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