„Die kostbarste Zeit ist die mit den Pilgern. Die möchte ich auf keinen Fall missen“, hat der langjährige Administrator der Heiligen Kapelle, Prälat Alois Furtner, bei seinem Abschied 2008 in den Ruhestand erzählt. Ja, er ging offen auf die Menschen zu, suchte und fand ihre Nähe, nahm sich Zeit und so dauerten oft die Gespräche mit Pilgern nach der samstagabendlichen Lichterprozession meist länger als die Lichterprozession selber. Nun galt es vom „Hausmeister Unserer Lieben Frau“, wie er sich selber nannte, Abschied zu nehmen, denn Prälat Furtner wurde am 9. September diesen Jahres im Alter von 84 Jahren in die Ewigkeit gerufen.
Mit Herzblut erfüllte Alois Furtner von 1992 – 2008 das Amt des Kapelladministrators am Gnadenort Unserer Lieben Frau. Und die Gnadenmutter, zu der alljährlich so viele Pilger nach Altötting kommen beschrieb er wie folgt: „Es geht hier nicht um eine schön geschnitzte Figur, sondern um ein Bild, das Wärme ausstrahlt. Hier scheint das Vertrauen durch, das jeder Mensch zur Mutter hat.“
Zeitlebens sei Prälat Furtner unterwegs gewesen, wie ihn beim Requiem am 18. September 2020 in der St. Anna-Basilika Msgr. Josef Fischer, der Vorsitzende des Altöttinger Marienwerks, im Nachruf beschrieb. Da hieß es dann halt, wenn der ehemalige Kapelladministrator und Marienwerks-Vorsitzende bei einer Sitzung fehlte: „Der Furtner ist furt!“ Sein Weg führte Furtner bis nach Washington, in die dortige große Wallfahrtsbasilika hatte er 2005 eine Nachbildung des Altöttinger Gnadenbildes gebracht. Prälat Alois Furtner sei, so Msgr. Fischer, „vor allem und in allem und nach allem ein Mann des Gebetes, ein väterlicher Diener der Pilger und Wallfahrer, ein Kümmerer und Helfer, ein Freund der Kunst und Kultur und der Bilder von Altötting gewesen.“ In all diesen Bereichen sei ihm der Herr begegnet in der Begleitung der Gottesmutter. Daraus habe er seine Kraft geschöpft. Als jetzt Prälat Furtners Kraft zu Ende ging, hat ihn die Gottesmutter an die Hand genommen und heimgeführt zu ihrem göttlichen Sohn in die himmlische Herrlichkeit.
Roswitha Dorfner