Kirche vor Ort

Viechtacher kommen als „Einzelpilger“ zur Gnadenmutter

Redaktion am 15.04.2021

Viechtacher pilgern als wenige Einzelpilger nach Altötting 10 04 2021 2 Foto: Roswitha Dorfner

Pilgerleiter Alfred Kasperbauer war verzweifelt: Zum zweiten Mal in Folge (wie schon letztes Jahr) musste coronabedingt die traditionelle Viechtacher Fußwallfahrt nach Altötting abgesagt werden. Angesetzt sei der Termin vom 8. – 10. April 2021 gewesen.

Grup­pen­wall­fahr­ten, also Men­schen­an­samm­lun­gen, sind bekannt­lich aus Sicher­heits­grün­den und wegen des gesund­heit­li­chen Risi­kos wei­ter­hin ver­bo­ten – und auch nicht mög­lich, da es bei einer mehr­tä­gi­gen Fuß­wall­fahrt wie der der Viech­ta­cher in den der­zeit geschlos­se­nen Gast­stät­ten und Hotels unter­wegs auch kei­ner­lei Ein­kehr- und Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten gege­ben hät­te. So mach­te sich Kas­per­bau­er schwe­ren Her­zens am Sams­tag, 10. April, fuß­pil­gernd ab dem nie­der­baye­ri­schen Fal­ken­berg, der nor­ma­ler­wei­se drit­ten Wege­tap­pe, auf zur Gna­den­mut­ter nach Alt­öt­ting. Und es war kein Spa­zier­gang“, wie er beton­te. Mit­ge­tra­gen wur­de das Pil­ger­kreuz und ein Pil­ger­ruck­sack mit den vie­len schrift­lich hin­ter­leg­ten Anlie­gen der Daheim­ge­blie­be­nen. Zeit­gleich waren weni­ge Viech­ta­cher Fuß­wall­fah­rer als Ein­zel­pil­ger“ auf­ge­bro­chen. Am Pil­ger­ziel ange­kom­men gab es für Kas­per­bau­er und sei­ne weni­gen fuß­pil­gern­den Mit­strei­ter“ einen herz­li­chen Emp­fang vom ehe­ma­li­gen Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Gün­ther Mandl. 

Im Auf­trag von Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Dr. Klaus Metzl über­brach­te Prä­lat Man­dl den Viech­ta­cher Ein­zel­pil­gern“ sei­nen auf­rich­ti­gen Dank für das Glau­bens­zeug­nis in schwie­ri­ger Zeit“. Es sei durch­aus bezeich­nend, dass die Viech­ta­cher Dele­ga­ti­on am Sams­tag vor dem Barm­her­zig­keits­sonn­tag, den Papst Johan­nes Paul II. ins Leben geru­fen hat, in Alt­öt­ting ein­traf. Auch wenn der Gna­den­ort Alt­öt­ting eben­so in der Pflicht ste­he, die coro­nabe­ding­ten Sicher­heits­re­geln strikt ein­zu­hal­ten und kei­ner­lei Pil­ger­grup­pen in Emp­fang zu neh­men, und auch wenn kei­ne Ein­kehr in den Gast­stät­ten mög­lich sei: das Ange­bot, see­lisch Kraft zu tan­ken, beim stil­len Gebet und offi­zi­el­len Got­tes­diens­ten in den Alt­öt­tin­ger Kir­chen bestehe alle­mal. So nah­men die Viech­ta­cher an der hl. Mes­se am Nach­mit­tag in der St. Anna-Basi­li­ka teil — selbst­ver­ständ­lich mit Mund­schutz und Sicher­heits­ab­stand zwi­schen den Sitz­bän­ken. Im Blick auf die Coro­na-Pan­de­mie wuss­te Kapu­zi­ner­pa­ter Andre­as Kai­ser als Haupt­ze­le­brant und Pre­di­ger trotz­dem eine hoff­nungs­fro­he Bot­schaft zu ver­kün­den: Jesus geht stets mit uns auf unse­rem Lebens­weg, auch wenn wir ihn, wie bei den Emma­us­jün­gern gesche­hen, nicht immer gleich erkennen.“

Bil­der und Text: Ros­wi­tha Dorfner 

Weitere Nachrichten

2024 04 22 pb alb bruder konradfest21
Kirche vor Ort
22.04.2024

„Prophet für unsere Zeit“

Am 20. und 21. April haben die Altöttinger Kapuziner das Bruder Konradfest gefeiert. Es stand heuer ganz im…

2024 04 12 pb alb wallfahrtsmosaike edelshausen4
Wallfahrten
15.04.2024

Mosaike aus der Wallfahrt

Der April macht was er will, heißt es. Das schreckt aber einen echten Fußwallfahrer nicht ab. Etliche Gruppen…

2024 04 14 pb alb passauer jugendwallfahrt2
Wallfahrten
14.04.2024

Große Kirche mit hohem Ziel

Rund 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie zwei Premieren: Am 13. April ist die diesjährige Passauer…

2024 04 05 pb alb bruder konrad jubilaeum aquarell dorner weise
Das glauben wir
08.04.2024

„Er war glaubwürdig“

Bruder Konrad von Parzham starb vor 130 Jahren. Nur vierzig Jahre später wurde der Klosterpförtner aus…